Oxidierende Biozide wie Ozon, Wasserstoffperoxid und Peressigsäure sind bekannt für ihre Instabilität und ihre Schwierigkeiten bei der sicheren Handhabung und Anwendung.
Chlordioxid gehört zwar zur gleichen Biozid-Familie wie die oxidierenden Biozide und hat mit ihnen mehr gemeinsam als sein Namensvetter "Chlor", doch hat Chlordioxid eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen oxidierenden Bioziden, die es für den Einsatz in einer Reihe von Wasseraufbereitungsanwendungen besser geeignet machen.
Im Vergleich zu anderen oxidierenden Bioziden hat Chlordioxid eine deutlich geringere Oxidationsstärke - das bedeutet, dass es mit weniger Verbindungen, wie z. B. organischen Verbindungen und Ammoniak, reagiert, jedoch stark genug ist, um die Disulfidbindungen in den Membranen von Bakterien und anderem biologischen Material anzugreifen.
Durch diesen Prozess der "selektiven Oxidation" kann das Chlordioxid-Biozid gezielt dort eingesetzt werden, wo es am meisten benötigt wird, und desinfiziert Bereiche schnell und mit geringeren Dosen, was zu einer höheren Kosteneffizienz führt.
Wenn beispielsweise Produkte auf Wasserstoffperoxidbasis für den Einsatz in der Wasseraufbereitung beworben werden, sind die Dosisraten oft 10-30 Mal höher als bei ClO2, was zu Schwierigkeiten bei der Handhabung von Produkten auf Peroxidbasis mit einem Anteil von mehr als 15 % führt, die jetzt gemäß den EU-Vorschriften als "Sprengstoffausgangsstoffe" aufgeführt sind.